Feuer im Dachstuhl: 100 000 Euro Schaden


Quelle: Höchster Kreisblatt - Jul 25, 2006

Fünf Feuerwehren waren gestern mehr als fünf Stunden in größter Hitze im Einsatz

Hattersheim. Ein Dachstuhlbrand am Hattersheimer Marktplatz stellte gestern höchste Anforderungen an die Kondition der Feuerwehrmänner aus Hattersheim, Eddersheim, Okriftel, Flörsheim und Hochheim. Um 11.35 Uhr wurden die Feuerwehren der drei Stadtteile alarmiert. Ein Anwohner des Marktplatzes hatte Rauch aus einer Dachgeschosswohnung kommen sehen. Der Rauch war deutlich sichtbar, als die Einsatzkräfte ankamen. Die Bewohner befinden sich seit einer Woche im Urlaub – sie erwartet nun also eine böse Überraschung –, und so mussten sich die Einsatzkräfte erstmal Zugang zur Wohnung verschaffen. Sie brachen die Tür auf, und sie gelangten mit der Drehleiter durch ein Fenster in die Wohnung – die Jalousien waren bereits angekokelt.

Drinnen fanden die Feuerwehrleute einen ausgedehnten Küchenbrand vor. „Dieses Feuer war dann schnell gelöscht“, berichtet Stadtbrandinspektor David Tisold. Doch dann bekamen die Einsatzkräfte noch eine Menge Arbeit mit dem Spitzgiebel des Hauses. Durch die große Hitze hatte sich das Feuer in den Dachboden vorgearbeitet, auf dem allerlei Dinge lagerten. Nun drohte das Feuer, sich nach links und rechts auszubreiten und auf die angrenzenden Gebäude überzugreifen – die Bebauung am Marktplatz ist sehr eng, was der Feuerwehr die Arbeit auch nicht gerade erleichterte.

Schließlich musste, damit die Löscharbeiten Erfolg hatten, das komplette Dach abgedeckt werden. Vorsichtshalber wurden die angrenzenden Gebäude – mit der Eisdiele und der Pizzeria darin – evakuiert. Bis 16.30 Uhr waren die Feuerwehren schließlich im Einsatz. Neben den Einsatzkräften aus allen drei Stadtteilen waren noch die Feuerwehren Flörsheim und Hofheim nachalarmiert worden. „Eigentlich hatten wir zwar genug Personal“, erklärt Stadtbrandinspektor David Tisold. Da der Einsatz mit Atemschutz und in voller Montur für die Männer bei den hohen Temperaturen eine enorme Belastung darstellt, wurden die Feuerwehrmänner aber öfter ausgewechselt. „Wenn man da 20 Minuten im Einsatz war, dann war man schon ganz schön fertig“, so Tisold. So machte in der Hitze bei einem Feuerwehrmann der Kreislauf schlapp. Er konnte aber nach Behandlung aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Die Hofheimer Feuerwehr brachte noch eine Wärmebildkamera mit, die es ermöglicht, Brandnester auch hinter Wänden und Verkleidungen zu erkennen. „Wir haben alles untersucht und jeden Raum überprüft. Die Ergebnisse der Wärmebildkamera waren negativ, wir haben jeden Raum kontrolliert, so dass das gut aussieht“, so Tisold gestern Nachmittag. So blieben die benachbarten Gebäude unversehrt.

Das technische Hilfswerk kam gestern Nachmittag noch hinzu, um das Dach wieder provisorisch zu schließen, damit das Haus vor Regen gesichert ist. Die Feuerwehren hatten noch eine ganze Menge Arbeit mit der Nachbereitung.

Als Brandursache wird nun ein technischer Defekt im Bereich der Spülmaschine angenommen. Ermittler der Kriminalpolizei werden das heute untersuchen. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 100 000 Euro. (elle)

 
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Rauch aus Wohnung
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