Neuer Kanal soll Rückstau vermeiden


Quelle: Höchster Kreisblatt - Sep 20, 2004

Eddersheim. Dass das Unwetter Mitte Juli in Eddersheim die Kanalisation überfordert hat, das haben die Anwohner selbst bemerkt, deren Keller von der Feuerwehr ausgepumpt werden mussten. Dass die Rohre nicht für jedes noch starke Regenereignis ausgelegt werden können, darauf haben die Verantwortlichen immer wieder hingewiesen. Eine gewisse Verbesserung für diesen Stadtteil deutet sich aber trotzdem an.

Wie Bürgermeister Hans Franssen (SPD) vor der Stadtverordnetenversammlung auf Anfrage der Sozialdemokraten berichtete, soll in der Bleichstraße der Kanal ausgewechselt werden. Weil dabei größere Rohre verwendet werden sollen, werde es auch weniger Rückstaus im Kanal im Hopfengarten geben. Ob sich diese Baumaßnahme auch in der Weidrichstraße auswirkt, sagte Franssen nicht – auch aus dieser Straße hatte es Beschwerden wegen der Überflutung von Kellern gegeben.

Die Überlastung des Kanalnetzes lässt sich auch statistisch fassen: Einen sehr starken Regen, der durchschnittlich einmal in drei Jahren vorkommt, können die Rohre noch aufnehmen. Ein so genannten zehnjähriges Regenereignis fällt aber erheblich heftiger aus, und um ein solches hat es sich im Juli gehandelt. Diese Auskunft jedenfalls hat die Stadt vom Wetteramt Offenbach bekommen. Vorher hatte es nach Hans Franssens Auskunft auch nie Probleme mit dem Kanal im Hopfengarten gegeben. Irgendwelche Schäden im Kanal im Hopfengarten gibt es nach Aussage des Bürgermeisters nicht. Allerdings seien im Juli zwei Straßenablaufkästen stark verschmutzt gewesen, die das ablaufende Wasser behinderten.

Offensichtlich gibt es damit doch ein Problem mit Verstopfungen der Kanalisation: Im August hatte die Stadt bestritten, dass in der Weidrichstraße die Kanaldeckel so verschmutzt gewesen seien, dass auch hier das Wasser nicht schnell abfließen konnte. Daran sind zum Teil aber auch die Anlieger selbst schuld, wenn sie ihren Kehricht von der Straße einfach in die Ablaufkästen der Kanalisation fegen, hatte damals der Schwarzbachverband erklärt.

Die Hausbesitzer haben auch sonst eine Mitverantwortung. Der Rathauschef empfahl den Hauseigentümern eindringlich den Einbau von Rückschlagventilen bei den Entwässerungssystem. Bei Regen müssen die Ventile geschlossen werden. Dass dies nicht hilft, wenn Hoch- oder Grundwasser direkt durch die Wände drückt, ist dabei allen Beteiligten auch klar. (bt)

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