Jahresbericht 2003 vorgelegt


Quelle: Höchster Kreisblatt - Jun 14, 2004

Hattersheim. Über personelle Engpässe in den Einsatzabteilungen wird zwar in vielen Feuerwehren gesprochen, ganz aktuell brauchen sich die Hattersheimer aber keine übertriebenen Sorgen zu machen. Rechnet man die drei Stadtteilwehren zusammen, ist die Zahl der Aktiven im vergangenen Jahr nämlich von 112 auf 120 gestiegen. Dies geht aus dem Jahresbericht hervor, den Stadtbrandinspektor Thomas Krüger auf der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Hattersheimer Feuerwehren vorlegte.

Erfreulich hat sich auch der Nachwuchs im vergangenen Jahr entwickelt, zumindest zahlenmäßig. Die Jugendfeuerwehren zählten zusammen 68 Mitglieder, zehn mehr als im Jahr zuvor. Und das ist für die Zukunft des Brandschutzes in Hattersheim und seinen Stadtteilen mittelfristig ausgesprochen wichtig. Denn neue Mitglieder für die Einsatzabteilung gewinnen die Wehren fast ausschließlich aus den Jugendfeuerwehren. Der Bericht nennt außerdem 59 Mitglieder der Altersabteilung und 20 Musiker im Spielmannszug der Okrifteler Feuerwehr. Vergleicht man die Stadtteile, so hat Hattersheim mit 53 Aktiven die größte Einsatzabteilung, Okriftel mit 29 Jugendlichen aber die größte Jugendfeuerwehr.

Über das Engagement der einzelnen Mitglieder sagen diese Zahlen natürlich nichts aus. Im Jahresbericht wird zum Beispiel die Okrifteler Tauchergruppe hervorgehoben, die derzeit nur noch aus drei Mitgliedern besteht. Wegen der regelmäßigen Tauchgänge und Übungen verlangt dies auch besonders viel Einsatz. Fünf Hattersheimer machen im Höhenrettungszug des Main-Taunus-Kreises mit, auch dies bedeutet einen besonderen Zeitaufwand.

Insgesamt 266 Einsätze mussten die Hattersheimer Wehren im vergangenen Jahr absolvieren, dazu kamen 82 Brandsicherheitsdienste bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen, vom Fastnachtszug bis zum Weihnachtsmarkt. Bei den echten Notfällen haben die Hilfeleistungen mit 176 Einsätzen die 90 Brände zahlenmäßig längst überrundet. Unter den Bränden werden ein Feuer in einer Wohnung im Südring und ein weiterer im Rosengarten hervorgehoben.

Stadtbrandmeister Thomas Krüger führt die hohe Zahl an Hilfeleistungen vor allem auf die Wetterlage zurück. «Sturmschäden, massive Regenfälle und Hochwasser prägten das Einsatzgeschehen», so Krüger. Der Stadtbrandinspektor weiter: «Unwetterbedingte Einsätze werden wohl auch in Zukunft nicht weniger werden. Langfristige Wetterprognosen zeigen noch eine Verschärfung der Klimasituation.»

Der Hattersheimer Stadtbrandinspektor zieht aus den Erfahrungen der Hochwassereinsätze die Schlussfolgerung, dass ein Wechselladersystem dringend angeschafft werden muss. Auf den steigenden Pegel des Schwarzbaches konnte nämlich von der Feuerwehr deshalb nicht schnell genug reagiert werden, weil es seine Zeit dauert, bis Material wie Sandsäcke, Bindedraht und die Füllmaschine erst zusammengestellt werden mussten. Ist all dies bereits in einem aufladbaren Container verpackt, könnten die Feuerwehrleute viel schneller am Einsatzort sein. Die Bestände des Main-Taunus-Kreises seien im Taunus eingesetzt und für deshalb Hattersheim nicht verfügbar gewesen. (bt)

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