Sieben Verletzte bei Dachstuhlbrand


Quelle: Höchster Kreisblatt - Jan 3, 2012


Der Einsatz am gestrigen Nachmittag dauerte mehrere Stunden. Über die Brandursache gibt es bisher nur eine Vermutung.

Von Thorsten Remsperger


Okriftel. Sie stehen bereits am Rande der Gesellschaft, doch im neuen Jahr kam es für mehrere Wohnsitzlose jetzt knüppeldick: Eine Unterkunft in der Okrifteler Langgasse, die hilfsbedürftigen Menschen vorübergehend Obdach gewährte, ist gestern ausgebrannt. Sie ist nun unbewohnbar. Bei dem Feuer im Hinterhaus mussten die Rettungskräfte nach Polizeiangaben sieben Verletzte mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus bringen. Darunter war auch eine Sanitäterin.

Das Gebäude, das von der Stadt angemietet ist, konnten die Brandschützer trotz eines Großaufgebotes von 85 Einsatzkräften aus dem Stadtgebiet und Hofheim nicht mehr retten. Jedoch durfte die Nachbarschaft nach dem rund fünfstündigen Einsatz, der einige Schaulustige und auch Fernsehteams auf die Straße lockte, aufatmen: Die angrenzenden Gebäude, sprich die Gaststätte "Kamin" mit ihren darüberliegenden Wohnungen sowie eine Scheune, wurden vom Feuer nicht erfasst.

Die Feuerwehr startete ihren Löschangriff zur Mittagszeit von mehreren Seiten und von einer Drehleiter aus. Wegen der sehr engen Bebauung sei das keine einfache Aufgabe gewesen, berichtete Dennis Weyel, Hattersheims stellvertretender Wehrführer. Auch der böige Wind machte den Einsatzkräften zu schaffen. So ist auch die Rauchvergiftung der Sanitäterin zu erklären. Sonst konnten sich die Verletzten selbst auf die Straße retten oder wurden von Brandschützern und Sanitätern auf die Straße begleitet, wo elf Rettungswagen vorgefahren waren.

Nach Angaben der Polizei ist die Brandursache genauso unklar wie die Schadenshöhe. Stadtbrandinspektor David Tisold bekam von einem Wohnsitzlosen erzählt, dass das Feuer sich an einem Weihnachtsbaum entzündet und sich so im Dachstuhl schnell verbreitet habe. Die Spezialisten der Kripo haben den Brandort jedoch noch nicht untersucht. Als die Feuerwehr als letzte Maßnahme einen Schaumteppich im Dachstuhl erzeugte, war die Dunkelheit schon hereingebrochen.

 


Ein weiterer Brand

Noch keine endgültigen Erkenntnisse hat die Polizei über die Ursache des Großbrandes, der sich vor nicht einmal einem Monat in Hattersheim ereignet hatte. In der Nacht zum 6. Dezember war die Gaststätte "Meier Gustl" am Schwarzbach niedergebrannt. Der Schaden betrug etwa 250 000 Euro. Polizeisprecher Andreas Beese konnte auf Nachfrage des Kreisblattes eine Brandstiftung nicht ausschließen. Das Landeskriminalamt werte die Spuren aber noch aus.

 
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Brennt Gaststätte
Feuer im Gebäude
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