Vermutlich war ein implodierter Fernseher der Auslöser für einen Brand, der am Montagabend einen Großeinsatz der Rettungskräfte erforderte. Der Qualm breitete sich schnell in dem Wohnhaus in der Erlenstraße aus. Es gab drei Schwerverletzte.

Okriftel. «Es hat geraucht wie ein Vulkan», berichtet Beate Weiss, Bewohnerin des Wohnblocks mit den Hausnummern 10 bis 16 in der Erlenstraße. In einem Teil des viergeschossigen Wohnhauses spielten sich am Montagabend dramatische Szenen ab. Gegen 19.30 Uhr war das Gebäude in dunklen Rauch gehüllt. «Kinder haben auf dem Balkon um Hilfe geschrien» erinnert sich Beate Weiss. Ihr eigener Balkon ist nur wenige Meter von der Erdgeschosswohnung entfernt, aus der der Qualm aufstieg.

Das Feuer war in der Wohnung eines Ehepaares ausgebrochen. Nach der Rettung habe die Bewohnerin erzählt, dass sie Blitze an ihrem Fernseher sah, erzählt Beate Lanz. Die Polizei geht davon aus, dass er implodierte und das Feuer entfachte. Wie sich der Brand so schnell ausbreiten konnte, ist laut Stadtbrandinspektor David Tisold noch unklar. «Die Tür zum Treppenhaus war durchgebrannt», berichtet Tisold. Der Rauch verteilte sich rasch aufs Gebäude, der Fluchtweg war abgeschnitten.

«Es waren relativ hektische Minuten», so David Tisold. 20 Helfer des Rettungsdienstes und 60 Feuerwehrleute beteiligten sich am Einsatz. Die Feuerwehr holte die panischen Menschen mit Drehleitern von den Balkonen. Die Inhaber der Brandwohnung und ein weiterer Hausbewohner trugen schwere Verletzungen davon und sind in stationärer Behandlung. Neun weitere Personen erlitten Rauchvergiftungen.

Bis zur vollständigen Reinigung von Schadstoffen wurde der Gebäudeteil versiegelt. Die Bewohner leben nun in Notunterkünften. Die Polizei schätzt die Höhe des Schadens auf 100 000 Euro.

«Jedes Gerät kann mal einen Kurzschluss haben», kommentierte David Tisold die vermutete Brandursache. Die Feuerwehr empfehle, elektrische Geräte nur auf feuerfesten Unterlagen zu betreiben. sas (sas)